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Klimaarchiv Meeresboden

Dienstag, 24. September 2024 11:00 - 11:45 CEST Ditze-Hörsaal

ReferentIn: Prof. Dr. Gerhard Schmiedl

Die Ozeane spielen für unser Klimasystem eine entscheidende Rolle, da sie den Wärmehaushalt regulieren und Kohlenstoff speichern. Vergangene Klimaänderungen führten zu Änderungen im globalen Strömungssystem, was sich auch auf die marinen Ökosysteme auswirkte und im Extremfall sogar zu Massenaussterben führte. Da direkte Messdaten nur für die jüngste Vergangenheit vorliegen, verwenden wir für die Rekonstruktion von Klimaänderungen der vergangenen Jahrtausende und Jahrmillionen sogenannte Stellvertreterdaten („Proxies“) aus Sedimenten, die wir mit Bohrsystemen auf Forschungsschiffen gewinnen. Gut geeignet sind beispielsweise die kalkigen Reste von einzelligen Organismen, die zahlreich im Sediment überliefert werden und über ihre Artenzusammensetzung und chemischen Signaturen Hinweise auf Änderungen der Wassertemperatur, des Sauerstoffgehalts und des Kohlenstoffkreislaufs geben. Aus diesen Untersuchungen wissen wir, dass es in der Vergangenheit neben langfristigen Klimaänderungen auch kurzfristige Schwankungen gab, die globale Auswirkungen auf die marinen Umweltbedingungen hatten und zu plötzlichen Änderungen, sogenannten Kipppunkten, im Strömungssystem und den Ökosystemen führten.

RednerInnen

Prof. Dr. Gerhard Schmiedl ReferentIn

Universität Hamburg